Morgen: Diskussion um Killerspiele und den Amoklauf von Winnenden mit Prof. Christian Pfeiffer auf Phoenix

Nach dem Amoklauf von Winnenden stehen Killerspiele wieder in der Kritik. Deutschlands größte Jugendstudie belegt jetzt: Neuntklässler verbringen täglich im Durchschnitt 140 Minuten mit Computerspielen. Dabei besonders beliebt: „Ego-Shooter“ wie „Counter-Strike“. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer spricht sich für ein Verbot aus.

Warum verliert die Gesellschaft Jugendliche an eine Phantasiewelt aus Blut und Gewalt? Wie sinnvoll ist ein Verbot? Nach Erfurt, Emsdetten und Winnenden – drohen nun auch in Deutschland amerikanische Verhältnisse?

Anke Plättner diskutiert in der PHOENIX Runde mit Armin Laschet (NRW-Landesminister für Generationen, Familien, Frauen und Integration), Prof. Christian Pfeiffer (Kriminologe) und Michael Wallies (Medizinstudent, war süchtig nach Computerspielen). Ebenfalls mit dabei ist mein geschätzter Kollege, aus der Kanzlei Dr. Behrmann & Härtel, Dr. Malte Behrmann (GAME e.V. – Bundesverband der Entwickler von Computerspielen und General Secretary der European Game Developer Federation), der gegen Prof. Christian Pfeiffer „in den Ring treten wird“.

Sendetermine der Diskussionrunde sind:

  • Di, 17.03.09, 22.15 Uhr
  • Mi, 18.03.09, 00.00 Uhr
  • Mi, 18.03.09, 09.15 Uhr

Unbedingt anschauen. Für Anregungen, Argumente und Diskussionsgrundlagen sind wir immer offen!

Update: Danke an Markus Beckedahl für einen Eintrag zu dem Thema.

2 Antworten
  1. gonsior
    gonsior says:

    Betroffenheitsposer Pfeiffer nun also wieder in seiner Hauptfunktion als Talkshow-Tourist. Wann immer es darum geht, Zusammenhänge zwischen Computerspielen und Gewaltkriminalität zu propagieren: auf Pfeiffer ist Verlass. Denn schließlich haben die Täter oft und gerne Counterstrike gespielt. Dass es sich hierbei um ein taktikorientiertes Team-Matchplay handelt, bei dem die vorgeblich blutige Gewalt bestenfalls morbide Dekoration ist, bleibt in den altersweisen Betrachtungen des Herrn Pfeiffer (65) gerne ausgeblendet. Er setzt stattdessen noch nach. Aufgrund einer Studie, die Pfeiffer in seinem Institut praktischerweise gleich selbst fabrizieren ließ, werden unbescholtene Jugendliche massenhaft zu Suchtkranken stigmatisiert. Süchtig nach elektronischen Unterhaltungsmedien, so wie früher, als die Menschen noch mehrstündig Bücher konsumierten, um sich einen unterhaltsamen Zeitvertreib zu verschaffen. Hier will Pfeiffer ansetzen. Wer keine Zeit zum Spielen hat, bekommt auch keine dunklen Triebe – so oder ähnlich muss die Pfeiffersche Drüsenpädagogik wohl verstanden werden. Pfeiffers Lösung in allen Lebenslagen: „Weg mit der Playstation, rein in die Tagesstätte“. Wunderbar, dann ist die Welt bald geheilt. Wir müssen nur dem immerwährenden Geplärre nachgeben und uns endlich von moderner Jugendkultur verabschieden. Dann wird es sicher keine deprimierten Jugendlichen mehr geben, die in einem Zwangssystem keine Zukunft für sich sehen. Das Ausscheiden aus dem niedersächsischen Ministerium 2003 muss ein schwerer Schlag für Pfeiffer gewesen sein. Schon drei Jahre zuvor hatte die Urteilskraft des Herrn Christian Pfeiffer offenbar Einbußen, als er einer Mutter, die die Hinrichtung ihres achtjährigen Kindes durch Rechtsradikale sowie das tatenlose Zusehen von etwa 200 Einwohnern der Stadt gesehen haben will, medienwirksam eine hohe Glaubwürdigkeit bescheinigte. Die schnelle Schuldzuweisung ist Pfeiffers Geschäft. Amoktaten, Gewaltexzesse, hohes Publikumsinteresse mit der brisanten Mischung aus Unkenntnis und Empörung – hier wittert Pfeiffer regelmäßig seinen Nährboden und tritt berechenbar mit verkürzten Botschaften in Erscheinung (das Kind kam übrigens durch einen Unfall ums Leben, wie sich später herausstellte).

    Gonsior

    Antworten
  2. noname
    noname says:

    Zu diesem Thema ist eine objektive Diskussion kaum mehr möglich. Die „Hexe“ ist gefunden, das Feuer brennt licht und hell. Medien und Politik haben diesbezüglich ihren teilweise reißerischen Standpunkt und der gemeine Kopf plappert’s nach. Schade eigentlich.

    Antworten

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Wollen Sie an der Diskussion teilnehmen?
Feel free to contribute!

Kommentar verfassen